Regionale Herkunft hat Geschmack. Auch bei Laura Pratscher und Christoph Klein.

Wo andere keine Perspektive mehr sehen und mit dem Wirtschaften aufhören, sehen Christoph und Laura ihre Zukunft. Die beiden haben vor Kurzem ihr Traumprojekt umgesetzt, nämlich den Bau eines Schweinezucht und -mastbetriebes mit biologischer Wirtschaftsweise in ihrem Heimatort Spitzzicken.

Schweine haben Christoph schon von Kindheit an fasziniert und umso größer ist seine Freude, dass sich seit einigen Monaten kleine Ferkel, Muttersäue und Mastschweine im neuen Stall tummeln. Mit viel Leidenschaft und Geduld kümmert er sich um seine Tiere und falls er einmal nicht im Stall ist, kann er das Wohlbefinden via Videoüberwachung kontrollieren.

Möglich geworden ist Christophs Projekt durch die große Unterstützung von Partnerin Laura, seiner Eltern, seiner Schwester, zahlreichen Verwandten und Freunden. Hier helfen alle zusammen und ziehen an einen Strang. Das macht landwirtschaftliche Familienbetriebe erfolgreich und damit ist auch die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln für die Bevölkerung gesichert.



Laura ist derzeit in Karenz und hat auch später vor - neben ihrem Beruf - am Hof mitzuarbeiten. Christoph arbeitet seit seinem Abschluss an der Fachhochschule als Technischer Zeichner. Im zweiten Bildungsweg hat er den 200-stündigen Lehrgang zum Facharbeiter absolviert und damit seinen landwirtschaftlichen Berufsabschluss erlangt. Mit der Schweinezucht haben die beiden zunächst im Kleinen begonnen, und sich über die Jahre hinweg viel Wissen und Know-how angeeignet. Auch wenn nicht von Beginn an gleich alles geklappt hat, haben sie nie aufgegeben und sich Schritt für Schritt ihren Traum verwirklicht.

Die Schweine bleiben von der Geburt bis zur Schlachtung am Hof. Sie können sich sowohl im Innenbereich des Stalles, als auch im Außenbereich aufhalten. Eingestreut wird überall und die kleinen Ferkel haben noch zusätzlich ein Nest, das beheizt wird. Geschlachtet werden die Tiere im näheren Umkreis. Das Fleisch wird derzeit zur Gänze über Bio Austria vermarktet. In Zukunft planen Christoph und Laura einen Hofladen, wo sie Fleischpakete anbieten wollen. Die Nachfrage wäre jetzt schon vorhanden, aber die beiden können immer nur ein Vorhaben nach dem anderen umsetzen.

Im Interview erzählt mir Christoph, warum er sich für den Beruf Landwirt entschieden hat, was den Betrieb auszeichnet und was die größten Herausforderungen sind.

Carina Laschober-Luif: "Warum hast du dich für den Beruf Landwirt entschieden?"

Christoph Klein: "Schon als Kind bin ich oft stundenlang auf dem Traktor unseres Nachbarn mitgefahren und hatte den Wunsch später einmal Bauer zu werden. Meine Großeltern hatten früher zwar einen Nebenerwerbsbetrieb, aber als sie in den Ruhestand gegangen sind, haben sie die Grundstücke verpachtet.  2019 habe ich wieder mit dem Bewirtschaften unserer Flächen begonnen. Zusätzlich habe ich Grund und Maschinen von einem Betrieb in der Umgebung, der mit dem Wirtschaften aufgehört hat, übernommen. So kann ich heute meinen Traumberuf ausüben. Für mich war immer klar, dass dazu auch die Schweinehaltung gehört. Bereits als kleines Kind wollte ich Schweine füttern und züchten."

Carina Laschober-Luif: "Was zeichnet euren Betrieb aus?"

Christoph Klein: "Für uns ist Nachhaltigkeit das zentrale Thema. Wir sind ein geschlossener Betrieb, das heißt wir züchten und mästen unsere Schweine am Hof und verwenden Futter, das auf unseren Flächen gewachsen ist. Wir kennen unsere Tiere von Geburt an und ihr Wohlbefinden ist uns sehr wichtig.

In Zukunft möchten wir auch mit der Direktvermarktung beginnen. Die Nachfrage nach unserem Bio-Fleisch wäre schon jetzt groß und wir möchten Schritt für Schritt mit dem Verkauf und der Veredelung von Schweinefleisch beginnen."

Carina Laschober-Luif: "Mit welchen Herausforderungen habt ihr zu kämpfen?"

Christoph Klein: "Es hat wirklich ewig gedauert, bis wir mit dem Stallbau beginnen durften. Das hat viel Energie und Nerven gekostet. Es war nicht einfach, aber wir haben nicht aufgegeben und wir freuen uns sehr, dass wir schlussendlich unser Projekt umsetzen konnten.

Mehr Informationen gibt's hier =>

Biohof Klein | Rotenturm an der Pinka | Facebook

Ich bin überzeugt: Regionale Herkunft hat Geschmack, auch in Zukunft. Die Lebensmittelerzeugung vor Ort bringt Sicherheit in der Versorgung, Wertschöpfung in die Regionen, sichert Arbeitsplätze und schont durch kurze Transportwege unser Klima. Damit unsere landwirtschaftlichen Familienbetriebe auch weiterhin ihre wertvolle Arbeit für die Gesellschaft erfüllen können, brauchen sie gute politische Rahmenbedingungen. Hier kann und muss auch das Land Burgenland aktiv werden. Dafür setze ich mich jetzt und auch in Zukunft ein!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0