Regionale Herkunft hat Geschmack. Auch bei Leonie Buchegger und Marcel Schwarz.

Marcel bewirtschaftet mit seiner Freudin Leonie einen landwirtschaftlichen Betrieb in Dreihütten mit dem Schwerpunkt Milchwirtschaft. Die Milch wird an die Molkerei verkauft und somit tragen die Beiden ihren Teil dazu bei, dass wir täglich auf frische Milch, Joghurt, Sauerrahm, Käse und Vieles mehr im Regal greifen können. Viele mögen es nicht vermuten, aber wir haben auch Bergbauernbetriebe im Südburgenland ;-). Der Betrieb der Junglandwirte ist einer davon. Auf über 600 m Seehöhe wird gewirtschaftet. Die Rinder haben einen wunderbaren Blick in die Ferne...und auch die Ziege Lina.

Schon von Kindheit an war für Marcel klar, dass er Landwirt werden möchte. Sein Opa erzählt, dass er bereits als Kind jeden Randstein und jede Grundstücksgrenze gekannt hat und sich auch für die Arbeit im Stall interessiert hat. Natürlich sind er und seine Frau im Ruhestand weiterhin da, wenn sie gebraucht werden. Die Eltern von Marcel sind außerhalb der Landwirtschaft berufstätig, helfen aber auch aus, wenn Not am Mann ist.

 

Tatkräfitg unterstützt wird er von seiner Freundin Leonie bei der Arbeit am Hof und vor allem beim Melken - neben ihrem 20 Stunden Job. Sie ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Mutterkuhbetrieb aufgewachsen, hatte aber früher kein Interesse an der Landwirtschaft. Das ist erst durch Marcel erwacht. Zu tun gibt es genug für die Beiden, denn jeden Tag in der Früh und am Abend, 365 Tage im Jahr, muss gemolken werden. Und dann müssen die Tiere ja noch mit Futter versorgt, ausgemistet, eingestreut und die Arbeit am Feld erledigt werden.

 

Dieses Denken und Zusammenarbeiten über die Generationen hinweg zeichnet Familienbetriebe aus, und bietet auch für die Gesellschaft einen Mehrwert. Die kleinbäuerliche Struktur ist krisenresistent und sichert die Versorgung mit hochwertigen Lebensmittel. Und familiengeführt Betriebe arbeiten nachhaltiger, denn Eltern und Großeltern sind bestrebt den Hof finanziell auf gesunden Beinen und mit intakten natürlichen Ressourcen zu übergeben.


Um für den Beruf gut gerüstet zu sein, hat Marcel die landwirtschaftliche Fachschule in Kirchberg besucht und als Facharbeiter abgeschlossen. Nun ist er mit 21 Jahren bereits Betriebsführer und verwirklicht Schritt für Schritt seine Vorhaben. Gut Bewährtes will er erhalten und gleichzeitig will er Projekte umsetzen, die das Arbeiten erleichtern oder das Tierwohl verbessern. Vor Kurzem hat er zum Beispiel eine neue Milchkammer gebaut. Im Interview erzählt er mir, warum er sich für den Beruf Landwirt entschieden hat, was den Betrieb auszeichnet und was für ihn die größten Herausforderungen sind.

Carina Laschober-Luif: "Warum hast du dich für den Beruf Landwirt entschieden?"

Marcel Schwarz: "Die Landwirtschaft hat mich schon als kleines Kind interessiert. Ich war oft mit meinem Opa auf den Feldern unterwegs und auch die Kühe haben mich immer fasziniert. Von daher war es für mich klar, dass ich die Landwirtschaftliche Fachschule besuche. Für mich wäre kein anderer Beruf in Frage gekommen.

Carina Laschober-Luif: "Was zeichnet deinen Betrieb aus?"

Marcel Schwarz: "Wir sind ein Bergbaubetrieb im Burgenland. Ich glaube das alleine ist schon eine Besonderheit unseres Betriebes. Wir legen großen Wert auf die Kreislaufwirtschaft. Unsere Tiere bekommen Futter, das auf unseren Flächen wächst und der Mist kommt dann wieder als Dünger auf unsere Flächen. Außerdem ist mir die Weidehaltung wichtig. Unsere Milchkühe können ganzjährig die Weide nutzen, die Jungrinder sind den ganzen Sommer über auf der Weide.

Carina Laschober-Luif: "Mit welchen Herausforderungen kämpfst du?"

Marcel Schwarz: "Wie viele andere haben wir mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen. Was uns auch zu schaffen macht ist der Tierärztemangel. Vor kurzem hatte eine Kuh Probleme bei der Abkalbung und wir mussten einen Tierarzt hinzuziehen. Leider war das an einem Feiertag und wir haben erst nach über zehn Anrufen einen Tierarzt gefunden, der Zeit hatte. Zum Glück ist das Ganze gut ausgegangen - die Kuh und das Kalb sind wohlauf.

Kontaktdaten =>

Marcel Schwarz

Dorfstraße 26
7234 Dreihütten

Von links: Tanja Stöckl, Georg Schwarz, Marcel Schwarz, Carina Laschober-Luif und Kevin Schwarz

Ich bin überzeugt: Regionale Herkunft hat Geschmack, auch in Zukunft. Die Lebensmittelerzeugung vor Ort bringt Sicherheit in der Versorgung, Wertschöpfung in die Regionen, sichert Arbeitsplätze und schont durch kurze Transportwege unser Klima. Damit unsere landwirtschaftlichen Familienbetriebe auch weiterhin ihre wertvolle Arbeit für die Gesellschaft erfüllen können, brauchen sie gute politische Rahmenbedingungen. Hier kann und muss auch das Land Burgenland aktiv werden. Dafür setze ich mich jetzt und auch in Zukunft ein!

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Kommentare: 2
  • #1

    ULREICH Gerhard (Montag, 03 April 2023 21:24)

    tollerBetrieb , GRATULATION !

  • #2

    Alexanderjan Szawarzynski (Freitag, 07 April 2023 13:32)

    Hi wigezdia