Die Apfelernte

Alle Jahre wieder packen wir unser Binkerl und sind für einige Tage mit der Apfelernte beschäftigt. Wir ernten unser Obst ausschließlich von Streuobstwiesen - einige gehören uns, doch viele sind nur für die Ernte "ausgeborgt". Die Besitzer sind froh, wenn wir die Äpfel ernten und das Obst einen Nutzen hat und nicht verfällt.

Vielleicht kurz zur Erklärung: Eine Streuobstwiese ist eine Form des Obstbaus, bei dem ausschließlich mittel- bis hochstämmige Baumformen wachsen, die umweltverträglich bewirtschaftet werden. Es dauert sehr lange bis neu gepflanzte Bäume einen guten Ertrag bringen, aber dann für viele Jahre denn sie werden sehr alt. Meistens wachsen sehr viele verschiedene Sorten nebeneinander und manchmal auch andere Obstarten wie zum Beispiel Birnen-, Zwetschken-, Nuss- oder Kirschbäume. Die Wiese unter den Bäumen wird entweder gemäht oder beweidet. Eine Streuobstwiese ist ein wertvoller Rückzugsort für Insekten, Vögel und viele andere Tierarten! Leider gibt es aufgrund des großen Arbeitsaufwandes immer weniger Streuobstwiesen. Außerdem wissen viele Besitzer nichts mehr mit dem Obst anzufangen. Das Wissen um die Nutzungsmöglichkeit der unterschiedlichen Sorten ist leider oft verloren gegangen und viele haben auch keine Lagermöglichkeit. Ein Boskop eignet sich zum Beispiel hervorragend für Apfelmus oder Apfelmarmelade - zum frisch essen finde ich ihn nicht so gut. Mein persönlicher Lieblingsapfel zum Essen ist der Kronprinz Rudolf. Für die Apfelsaftherstellung eignet sich sehr gut der Ilzer Rosenapfel oder der Jonagold. Man muss sich also schon ein bisschen mit den Sorten auseinandersetzen und vor allem sie auch erkennen, damit man sie gut weiter verarbeiten kann.

 

Doch nun zurück zu unserer Ernte. Mittlerweile ist es zur Tradition geworden, dass uns die Pinkafelder und Riedlingsdorfer Jäger am Nationalfeiertag Äpfel klauben helfen. Auch viele weitere Bekannte und Freunde waren dieses Jahr mit dabei und so kam es, dass an einem Tag 30 Mann (und Frau) hoch geholfen haben - so viel wie noch nie. Zum Glück, denn sonst wären wir noch drei Tage länger mit der Ernte beschäftigt gewesen :-).

 

Jetzt lassen wir die Äpfel pressen. Ein Teil davon wird Apfelsaft, ein Teil bekommen wir im Fass zurück und vergären wir zum Apfelmost. Und ein bisschen was lagern wir natürlich auch zum Essen und Verkochen ein.